Quelle:www.geistigenahrung.org
Die andere Rolle Satans ist nicht minder wichtig, sie trägt dazu bei, daß seine erste Rolle wirkungsvoll gespielt werden kann. Die Frucht seiner mühsamen Arbeit tritt nämlich nicht immer als Versuchung , sondern unverhältnismäßig häufiger als Verführung zutage. Der Mensch wird verführt, vom Satan natürlich zum Bösen. Dennoch ist die Versuchung Satans der Verführung durch einen liebevollen Liebhaber vergleichbar, der der Geliebten letztendlich nur Gutes antun will. Denn worin besteht die "Verführung zum Bösen" ? Das Böse steht nicht irgendwie abseits vom Menschen, geduldig wartend, bis der Mensch geruht, es zu beachten. Es ist im Menschen, es sitzt tief in seiner Seele. Und gerade darum , weil das Böse so tief in der Seele des Menschen sitzt, meint der Mensch, er brauche es nicht zu beachten. Ja er meint, es sei vom Bösen nichts in ihm. Denn in solchen Tiefen kann er ja nicht hinabblicken. Und hinabblicken wollen will er erst recht nicht. Sitzt aber die Finsternis, das Böse, in seiner Seele, ohne beachtet, ohne heraufgeholt und aufgelöst zu werden, so bleibt es bis ans Ende der Welt dort sitzen. Und hängt es vom Menschen ab, ob es heraufgeholt wird, oder nicht, so kann es dort bis ans Ende der Welt in der Gewissheit weiterdösen, daß es niemals auch nur gestört oder gar aufgeweckt wird. Bleibt aber all das Böse in der Seele des Menschen, so wirkt es in ihm unablässig, und der Mensch macht keinen einzigen , noch so winzigen Schritt in seiner Entwicklung. Dann döst er nämlich ebenfalls und er bleibt bis in alle Ewigkeit dort stehen, wo er gerade ist. Was tut nun Gott, der unbedingt erreichen möchte, daß sein zärtlich und innige geliebtes Kind , der Mensch, doch die Güte hat aufzustehen, um sich auf den Weg zu ihm zu machen ? Er schickt einen seiner ihm am treuesten ergebenen Diener zu ihm, damit er ihn aufscheuche und ihn veranlasse, dennoch einige zaghafte Schritte vorwärts zu wagen. Und wie kann dieser Diener Gottes das Kindchen aufscheuchen ? Indem er es wütend macht. Aggressiv macht. Eifersüchtig, rachgierig, neidisch, ja brutal und destruktiv und rücksichtslos "macht" - und jeder wird die Liste, an sich denkend weiterführen können - , "macht" in Anführungszeichen, denn er braucht sich ja gar nicht große Mühe dazu zu geben. Er muß den Menschen nicht böse machen. Der Mensch ist es schon von Natur aus. Das Böse ist ja sogar ein sehr wichtiger Bestandsteil seiner Seele. Er muß ja das Böse in sich aufgenommen haben, um es und damit die Ersphäre vergeistigen, in seiner Seele in Licht verwandeln zu können. Darum muß aus dem Mensch all das Böse an die Oberfläche geholt werden. Es kann nur dann erfahren erkannt und eines Tages aufgearbeitet und somit vergeistigt werden. Der Satan hilft dem Menschen. Er hilft ihm, das Böse, das er in sich aufgenommen hat, ja aufnehmen mußte, zu läutern. Er hilft dem Menschen, seinem Herrn , seinem eigenen Herrn , der ja auch der Herr des Menschen ist, näher zu kommen. Er hilft ihm, denn er liebt den Menschen. Nur liebt er ihn klug. Freilich erträgt es nicht jeder Mensch, wenn er nicht sentimental , sondern klug geliebt wird. Er liebt den Menschen, und dies ist auch der einzige Grund, warum er sich mit dem Menschen abplagt und in dessen Seele aufräumt. Sein Anteil bei den Aufräumungsarbeiten beschränkt sich allerdings darauf, zu zeigen, was noch in Finsternis gehüllt ist, wo also der Unrat versteckt ist. Es ist dann dem Menschen und seinen nicht gerade beneidenswerten Helfern und Geistigen Führern überlassen, den Unrat zu entfernen, um ihn in einer "Kläranlage" nützlich und für das Gute verwertbar zu machen. "Satan" - das ist eigentlich der Sammelbegriff für den Himmelsfürsten LUZIFER und die die große Schar seiner Mitarbeiter. Sie sind Freunde und Wohltäter der Menschen. Der Gedanke ist ungewohnt, doch es ist vorbehaltlos wahr. Sie sind unsere Wohltäter, denn sie verhelfen uns zur Läuterung. Sie verhindern, daß wir, wie verlassene Säuglinge, für immer in unserem eigenen Unrat liegen bleiben, um darin schließlich zu ersticken. Gott, der den Menschen unsäglich liebt und ihn unentwegt an sich zieht, will dies verhindern. Deshalb gesellt er jedem Menschen nicht nur einen Helfer auf seiner Lichtseite, einen Schutzengel und noch viele andere Lichtgestalten bei, die ihm in allem beistehen, sondern einen Helfer auch auf seiner Schattenseite, der hinter ihm steht und ihm genau so beisteht wie sein Schutzengel und die anderen Geistigen Führer. Jeder Mensch hat neben seinem persönlich zu ihm gehörenden Schutzengel auch einen ebenso nur für ihn zuständigen Engel aus LUZIFERS Schar. Dieser zeigt ihm bei jeder Gelegenheit, was an Unrat und an Finsternis noch in ihm , in seiner Seele, vorhanden ist. Er hilft ih, den Unraut aus sich herauszuholen und aufzulösen, die Finsternis zu erhellen. Er hilft dem Menschen, weil er ihn wirklich liebt. Daher ist dieser Engel aus LUZIFERS Schar keines wegs erbaut oder gar erfreut, wenn er und nicht der Mensch den "Sieg" davonträgt. Er ist sogar betrübt, wenn er den Menschen - schon wieder und wie oft schon - zu Fall bringt. Denn er legt dem Menschen lediglich Lektionen vor, und ein guter Lehrer ist selber überaus zufrieden und glücklich, wenn seine Schüler die Prüfung , die er als Lehrer selbst zu gestalten, ja vielleicht streng zu halten hat, gut oder sogar mit Auszeichnung besteht. LUZIFER und seine Engel und Freunde sind Freunde und keine Feinde des Menschen. Sie haben eine so unvorstellbar große Liebe in sich, daß sie diese völlig undankbare Rolle, den Menschen zu verführen und ihn zum Bösen anzuhalten, auf sich genommen haben. Sie haben diese Rolle übernommen, weil sie den Menschen lieben und weil sie Gott, den sie aus tiefster Seele lieben, durch und durch gehorsam sind. Sie sind keine Abtrünnigen, keine sich gegen Gott empörenden, keine "gefallenen" Engel, keine "schwarzen", keine "bösen" Himmelsfürsten, sondern ebenso intime und in allem folgende und gehorchende Söhne Gottes, wie ein Erzengel MICHAEL , mit dem sie in Kampfgefechten die unbedingt nötigen Spannungen im Kosmos entstehen zu lassen und auszutragen haben, damit das Weltgeschehen "geschehen" , die Schöpfung voranschreiten und ihrer Vollendung entgegenwachsen kann. Und sie sind "Gottessöhne", wie JESUS der "Sohn Gottes" ist. JESUS wurde von einem seiner intimsten Freunde, von LUZIFER persönlich versucht. Kommt jemand in die Lage, die Szene der Versuchung, die ja, wie jedes Ereignis , in der Kosmischen Chronik aufgezeichnet ist, mitanzusehen, so wird er bemerken können, daß der Versucher dem Versuchten, JESUS, "den Daumen gehalten" hat, also aus ganzem Herzen wünschte, daß er seinen Versuchungen wiedersteht. Satan - ein Freund JESU ? Wie kommt es dann, daß JESUS "Satan wie ein Blitz vom Himmel fallen"sieht ? Warum kündigt er an:" Jetzt ergeht ein Gericht über diese Welt; jetzt wird der Fürst dieser Welt hinausgeworfen werden" ? Warum ist dann "der Fürst dieser Welt gerichtet" ? (Lk 10, 18; Jo 12, 3 1; 16,11) JESUS spricht meistens die Sprache , die der Vorstellungswelt seiner Jünger angemessen ist. So fallen die Formulierungen über LUZIFERS Rolle ihrer Vorstellungwelt über Satan dementsprechend, also negativ aus. Denn selbst seine Jünger waren zu jener Zeit noch nicht imstanden, die WElt anders als in zwei Teile , in eine helle und eine finstere zerlegt aufzufassen. JESUS teilt in den obigen Aussagen mit, daß erim Begriff ist, die Herrschaft aus der Hand Satans zu "entreissen". Seine - JESU - Wahrheit wird über Satan "Gericht halten" und Satan seiner eigenen Herrschaft unterwerfen. Er kann es ja tun, denn der "Fürst der Welt", wenn er kommt, "findet nichts" an JESUS (Jo 14.30) . Und der "Fürst der Welt" kam, um den letzten Akt der Erlösung , JESU Leiden udn Kreuzestod , in Szene zu setzen. Auch er wußte freilich, daß er an ihm, an JESUS, "nichts mehr findet", hat doch JESUS seine Prüfungen schon längst bestanden. Was JESUS nun zu leiden hatte, war nicht seinetwegen, er trugt nicht das eigene Karam ab, das er ja nicht hatte, sondern er trug vom Karma der ganzen Menschheit ab. Kennt jemand die Wahrheit über LUZIFER , so wird er erkennen, daß die Ankündigung des blitzgleichen "Satan-Sturzes" vom Himmel den nun bevorstehenden Wechsel nur auf der Kosmischen Ebene blitzartig , daher auch JESU Festellung. Sonst, auf der materiellen Ebene, für die Menschheit, erfolgt er nur allmählich. Satan wird "gerichtet" , und zwar in dem Sinne, daß über ihn , über LUZIFER , ans Tageslicht tritt, was der Mensch nach und nach erkennen kann, nämlich, daß auch er , der Satan, sein Helfer ist. JESU Aussagen über den Satan spielen auf dieses heilsgeschichtliche Ereignis an. Je näher die Menschheit dem Licht kommt, desto weniger werden auch LUZIFER und seine Mitarbeiter zu tun haben. Denn umso mehr gleicht sich die Spannung zwischen Gott und der Gottesferne aus, in welcher die Menschheit gegenwärtig steht und aus welcher sie durch Jesus , den zum Christus gewordenen JESUS, heruas - und zu Gott zurückgeführt wird. "Gottesferne" gibt es freilich nur in der Sicht der Geschöpfe, denn Gott ist ja an jeder Stelle seiner Schöpfung in gleicher Weise anwesend. Es ist dies aber eine Spannung, die für das Bestehen der "Welt" - der Ersphäre - unerläßlich ist, eine Spannung, für deren Aufrechterhaltung Satan zuständig ist. Gäbe es diesen Spannungsraum nicht, in welchem sich der Mensch frei entfalten kann, so würde er von dem ungemein starken, absolut unwiderstehlichen Sog der Liebe Gottes erfaßt und sofort zu ihm zurückgezogen, ja zurückgerissen. Er käme dort leer und ungeformt , keineswegs aber entwickelt und mit entfalteten Fähigkeiten an. Er wäre dann ein willenloses Blättchen, das nun nicht bloß ein harmloser Herbstwind, sondern ein unendlich großer Windkanla, groß wie das Universum, augenblicklich in sich hineinsaugen würde. LUZIFER verhindert mit Hilfe seiner Schar, daß die Schöpfung , kaum erschaffen, sogleich zu Gott zurückströmt. Er gibt dem Menschen und allen Wesenheiten der Erdsphäre die Möglichkeit, sich voll zu entfalten und sich zu einer Höheren Wesenehit zu entwickeln. LUZIFER bremst also das Zurückfluten der Menschheit zu Gott und ermöglicht ein ruhiges, jedem Individuum eigens angemessenes Zurückfließen. Er ermöglicht damit , daß jedem Menschen eine hinreichend lange Entwicklungszeit zur Verfügung steht und der Mensch sämtliche Fähigkeiten in sich ungestört und vollständig entfalten und seiner Bestimmung , deretwegen er überhaupt erschaffen wurde, in jeder Hinsicht entsprechen kann. Entwickelt sich die ganze Menschheit, so kann die Gegenkraft, die ihren Freiheitsraum sicherstellt, allmählich abnehmen. Der "Fürst der Welt" kann also von seiner Rolle als "Widersacher" immer mehr lassen, er wird aus der Welt hinaussteigen, "hinausgeworfen", damit er nun ebenfalls beginnt, in der Intention seinem Freund gleichend, die Menschheit auf ihrem Weg zu Gott zu schubsen. Nur führt Jesus die Menschheit an deren Spitze , indem er ihr den Weg zu Gott als Vorhut bahnt, während, während LUZIFER als Nachhut, sie von hinten her antreibt. Je mehr Licht von ihrem Ziel her, von Gott, auf die Menschheit fällt, und je reiner sie dieses Licht wahrnehmen kann, umso mehr wird auch LUZIFER positive, die Menschheit fördernde Bedeutung für die Menschen erkennbar. Auch er, LUZIFER, und seine Mitarbeiter werden dann in einem tieferen Sinne "erkannt" . Denn je weiter sich die Welt , je weiter sich die Menschheit der endgültigen Erlösung nähert, je mehr Licht in der Welt und im Menschen zum Leuchten kommt, umso klarer darf auch LUZIFER in seinem wahren Glanz erscheinen, umso deutlicher wird er als einer der engsten Mitarbeiter Gottes und als der innig geliebte Bruder des zu Christus gewordenen JESUS erkannt. Auch jetzt aber leuchtet er , wenn auch sein und seiner Engel Glanz noch etwas - dem metallenen Schein vergleichbar - fahl ist, fahl für unsere ungetrübten Menschenaugen, die wir ja nicht wagen, in sein wahres - gütiges - Gesicht zu blicken. [b] Satan als Hüter der Schwelle [b]....die eine Rolle des Versuchers, die für den Menschen entscheidend seinkann, ist eindeutig. Der Mensch muß in bestimmten Situationen hineingestellt werden, damit er erfahren kann, daß die Zeit zum Stufenwechsel reif geworden ist. Die Versuchung sagt ihm:" Nun ist es so weit. ." Und der Versucher verhilft dem Menschen zu solchen Situationen. Er tut dies nicht aus Böswilligkeit, um den Menschen zu schaden, sondern im Gegenteil, um ihn zu fördern, zu fördern in seiner Entwicklung. Und dies ist es , worauf es ankommt. Verhindern will der Versucher lediglich, daß der Mensch sich in Abenteuer stürzt, die er nicht bestehen kann, und sich Bürden auflädt und Aufgaben übernimmt, denen er noch nicht gewachsen ist. Der Versucher sorgt dafür, daß sich der Mensch nicht nach seinen Wunschträumen ausrichtet, sondern danach, was er wirklich kann, nach seinen tatsächlich vorhandenen realen Möglichkeiten. In dieser Rolle ist Satan der berühmte "Hüter der Schwelle" , die der Mensch solange nicht überschreiten darf, bis er die Schwingung, die jenseits der Schwelle herrscht, gewachsen ist. Satan bewahrt ihn also nicht bloß vor argen Enttäuschungen, sie sind ja für den Menschen immer wieder nötig, sondern er bewahrt ihn davor, daß er sich brennt, ja, daß er ganz verbrannt wird. Er kann unvorbereitet , noch mit Unrat besudelt, das heißt , mit seiner noch blühenden Negativität , mit seiner niederen Schwingung , jene höchste Stufe nicht betreten, wo wesentlich mehr Licht leuchtet und also eine höhere Schwingung herrscht als auf jener, auf welcher er noch steht. Er kann sich nicht ohne Hochzeitskleid mit den Gästen des Göttlichen Gastmahls zu Tische setzen. Er würde dort nicht nur vor Scham, sondern auch unter Einwirkung der dort herrschenden Atmosphäre vergehen. (Mt. 22,11-13) Satan hilft ihm. Er hilft ihm, indem er ihn veranlaßt, sich auf die Einladung zum Gastmahl vorzubereiten, sich für das Übertreten der nächstfolgenden kritischen Schwelle zu rüsten. Er sagt ihm:" Schau in dich, schau alles an, was in dir noch vorhanden ist, was dich daran hindert, den Schritt über die Schwelle zu wagen." und falls der Mensch dennoch unvorbereitet über die Schwelle treten will, so bringt er ihn zu Fall, damit er jenseits der Schwelle nicht umkomme. Quelle: Das Vaterunser - die spirituelle Entwicklung des Menschen - im Lichte des Evangelims - vor dem Hintergrund der Reinkarnation [/b] Eine Gegenmacht zur Allmacht ? ? ? Hier liegt bereits ein Widerspruch vor, denn wie könnte ein allmächtiger Gott eine Gegenmacht haben? Wieso brauchen wir für die Fehler, die wir begangen haben (sollen), einen Sündenbock, der an allen Sünden schuld ist? Dies ist natürlich ein bequemerer Weg, als die Verantwortung für eigene Fehler zu übernehmen. Nehmen wir dennoch an, es gäbe einen Teufel, so würde Gottes grenzenlose Liebe auch vor diesem Wesen nicht halt machen. Und auch unsere Aufgabe: "Du sollst deine Feinde lieben" ist klar. Denn es ist ja immer die Dunkelheit, die vor dem Licht zurückweisen muss, nicht das Licht vor der Dunkelheit. Eine Hölle erschafft sich ohnehin der Mensch selbst, die Welt ist leider voll von Beispielen. Dazu bedarf es keinem Teufel. Und wenn wir die Hölle lieben, sind wir im Himmel. Auch dazu gibt es glücklicherweise immer wieder Beispiele. Da wir immer frei sind zu lieben, kann eine Höllenerfahrung von uns jederzeit in eine Himmelserfahrung verwandelt werden. Jenseits von beidem ist dann noch die Gotteserfahrung, das Einssein mit Gott, wie es Jesus beschrieb. Genesis 1:31: Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut. Buch der Weisheit 11:24-12:1: Du liebst alles, was ist, und verabscheust nichts von allem, was du gemacht hast; denn hättest du etwas gehaßt, so hättest du es nicht geschaffen. Wie könnte etwas ohne deinen Willen Bestand haben, oder wie könnte etwas erhalten bleiben, das nicht von dir ins Dasein gerufen wäre? Du schonst alles, weil es dein Eigentum ist, Herr, du Freund des Lebens. Denn in allem ist dein unvergänglicher Geist. Das Gleichnis von Nossrat Pesechkian: Einst kam ein Mann zum Propheten Elias. Ihn bewegte die Frage nach Himmel und Hölle, wollte er doch seinen Lebensweg bewusst gestalten. Da nahm ihn der Prophet bei der Hand und führte ihn durch dunkle Gassen in einen großen Saal, wo sich viele ausgemergelte Gestalten um die Feuerstelle drängten. Dort brodelte in einem großen Kessel eine köstlich duftende Suppe. Jeder der Leute besaß einen gusseisernen Löffel, der so lang war wie er selbst. Der Löffel war aufgrund seiner Größe zu schwer, um allein damit die Suppe zu schöpfen, und zu lang, um damit Nahrung zum Mund führen zu können. So waren die Menschen halb wahnsinnig vor Hunger und schlugen aufeinander ein vor Wut. Da fasste Elias seinen Begleiter am Arm und sagte: „Siehst du, das ist die Hölle!” Sie verließen den Saal und traten bald in einen anderen. Auch hier viele Menschen. Auch hier wieder ein Kessel Suppe. Auch hier die riesigen Löffel. Aber die Menschen waren wohlgenährt, und man hörte in dem Saal nur das zufriedene Summen angeregter Unterhaltung. Männer und Frauen hatten sich zusammengetan. Einige tauchten gemeinsam die schweren Löffel ein und fütterten die Gegenübersitzenden. Umgekehrt geschah es ebenso. Auf diese Weise wurden alle satt. Und der Prophet Elias sagte zu seinem Begleiter: „Siehst du, das ist der Himmel!“
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Loubo (Montag, 28 Mai 2012 14:07)
Good article dude