Einst sollen die ägyptischen Pyramiden akkurat das
Sternbild des Orion widergespiegelt haben. Modernen Computeranalysen zu folge, war das etwa 10.500 vor unserer Zeitrechnung (und hier haben wir wieder ein Hinweis auf den Zeitpunkt vor 12.000
Jahren).
Am Tag der Frühlingsdeklination schaute die Sphinx exakt auf das Sternbild des Löwen, die Pyramiden von Gizeh spiegelten den Oriongürtel wider und der Nil verlief in der gleichen Form, wie die
Milchstraße am Firmament.
Die Professorin für Astronomie der Universität von Maryland, Virginia Trimble, vermutete in den siebziger Jahren, dass die "Luftschächte" in der Cheops-Pyramide eine andere Funktion, als
bisher angenommen, haben könnten. Mindestens einer dieser Schächte war direkt auf einen der wichtigsten Sterne des alten Ägypten gerichtet.
Sie ging davon aus, dass sich die Position der Sterne in bezug zur Erde in der Vergangenheit durch die Präzession der Erde wesentlich verändert haben könnte. Grund dafür ist die Veränderung
der Rotationsachse der Erde. Durch Computeranalysen der Sternpositionen fand sie heraus, dass der südliche Schacht der Königskammer zur Todeszeit des Königs Khufu exakt auf die Gürtelsterne des
Orion gezeigt haben muss.
Die beiden Autoren Robert Bauval und Adrian Gilbert kamen nach gründlicher Analyse der Schächte der Königinkammer und der Königskammer zu der Ansicht, dass alle vier Schächte auf bestimmte Sterne
ausgerichtet waren. Bauval ist der Meinung, die Schächte dienten als Weg zu den heiligen Sternen.
Nach dem Tod der Pharaonen wurde an ihnen die Zeremonie der Mundöffnung vollzogen, in der die unsterbliche Seele durch die Schächte zu den Sternen geleitet wurden. Nach ägyptischem
Glauben wurden sie dort in der Gestalt ihres himmlischen Pendants wiedergeboren. Die Ausrichtung des nördlichen Schachts der Königskammer auf den Polarstern Draconis, führte Bauval zu der
Hypothese, dass dem Pharao im Tode zwei Wege angeboten wurde: der zur Unsterblichkeit des Polarsterns und der einer Reinkarnation durch die Rückkehr zu den Sternen der Vorfahren, Orion und
Sirius.
1994 schrieben Bauval und Gilbert in ihrem Buch "Das Geheimnis des Orion", die Anordnung der Pyramiden von Gizeh widerspiegele die Gürtelsterne des Orion. Bauvals weitergehende Analyse der
Präzession der Erde im Verhältnis zu den Sternen führte ihn zu der Schlussfolgerung, das Plateau von Gizeh sei eine riesige Sternenkarte und stelle die Position der Sterne des Jahres
10.450 vor unserer Zeit dar: der in Nord-Süd- Richtung verlaufende Nil stelle die Milchstraße dar; die drei Pyramiden wurden in genau der Position zum Nil platziert, in der sich damals die drei
Sterne des Orion-Gürtels zur Milchstraße befanden.
Entweder wurde der Bau der Pyramiden von Gizeh ca. 10.500 v. u. Z. begonnen, oder aber - da sich die gesamte ägyptische Mythologie auf dieses Zeitmaß bezieht b. z. w. dort seinen Anfang nimmt -,
später nach zurückgerechneter Sternenkonstellation entworfen. Im jedem Fall würde es genaueste astronomische Kenntnisse voraussetzen, die unseres Wissens die Ägypter gar nicht haben
konnten! Ganz zu schweigen von der Präzision (in mathematischer, als auch in bautechnischer Hinsicht), mit der diese Weltwunder errichtet wurden.
Seltsam erscheint auch die Tatsache, dass der Kopf der Sphinx proportional zum Rumpf viel zu klein geraten ist. Hierbei vermute ich, dass der jetzige Pharaonen-Kopf, der Chephren darstellen soll,
in späteren Zeiten - wahrscheinlich im Zuge einer Restauration (eben zu Cheops oder Chephrens Zeiten !!!) - aus einem ursprünglichen und in seiner Proportion richtigen Kopf heraus gemeißelt
wurde, so dass er eben zu klein werden musste.
In islamischer Zeit ging das Interesse an den Pyramiden verloren und sie fielen in einem fast tausendjährigen Dornröschenschlaf, zumal sie über mehrere Zeitperioden vom Sand begraben waren -
explizit der Sphinx. Aus nachchristlicher Zeit stammen die ersten überlieferten Legenden, dass die Pyramiden Ägyptens noch vor der Sintflut erbaut worden sein müssen und ihren Besitzern
seinerzeit als Kornspeicher dienten.
Die Anlage der Schächte in der Cheops-Pyramide
von Robert Bauval
Es ist eine unter Fachleuten anerkannte Tatsache,
dass in den Entwurf der Cheops-Pyramide - ebenso wie in den anderer Pyramiden, wenngleich in geringerem Masse - grundlegende Kenntnisse der Geometrie und der beobachtenden Astronomie eingegangen
sind. Die rein geometrische Form des Bauwerks, seine Proportionen und seine exakte Orientierung an den Himmelsrichtungen schließen jeden Zweifel aus. Viele Kenner, die sich mit dieser Pyramide
beschäftigt haben, stimmen darin überein, dass die Wahl der Proportionen und der Winkel sehr harmonisch ist. Und was die Orientierung des Bauwerks angeht, so ist man sich darüber allgemein einig,
dass bestimmte Sterne anvisiert wurden, eine Methode, die man auch bei der Ausrichtung bestimmter Bauteile im Innern angewendet hat.
Vor allem jedoch kam diesem monumentalen Bauwerk eine zutiefst religiöse Bedeutung zu, da sein kultischer Hauptzweck darin bestand, die Auffahrt des toten Königs in den Himmel zu erleichtern. Mit
anderen Worten, die Pyramide war ein Grab, dessen Funktion wir in Ermangelung einer geeigneten Terminologie als "astrologisch" bezeichnen wollen. Diese weithin geteilte Ansicht findet ihre
Bestätigung unter anderem in den Pyramidentexten. Den religiösen Vorstellungen und Riten der Pyramidenzeit zufolge wurde der König nach seinem Tod ein Stern, und seine Astralseele wanderte zu den
südlichen Sternen im Sternbild des Orion und zum Sirius sowie zu den nördlichen Sternen der drei zirkumpolaren Sternbilder Ursa Major (Grosse Bär), Ursa Minor (Kleiner Bär) und Draco (Drachen).
Die oberste Aufgabe des alten Baumeisters bestand darin, diese Elemente der Himmelsreligion in den Entwurf des Bauwerks aufzunehmen. Letzten Endes diente die Pyramide dem Zweck, die Wiedergeburt
des toten Königs zu begünstigen.
Um dieses Ziel zu erreichen, legte der Baumeister seinem Entwurf einfache geometrische Prinzipien zugrunde und benutzte rechte und halbierte Winkel, die er aufgrund einfacher mathematischer
Verhältnisse bestimmte. Dennoch darf uns dies nicht zu der Annahme verleiten, die elementare Mathematik sei ein wesentlicher Aspekt des Pyramidenkults gewesen; sie war lediglich ein Werkzeug,
wenn auch vermutlich ein heiliges Werkzeug, mit dessen Hilfe der Priester-Baumeister sein Vorhaben ins Werk setzen konnte.
Mathematische Astronomie oder astronomische Mathematik?
Zunächst müssen wir uns fragen, worin der Auftrag
des Baumeisters genau bestand: Sollte er ein Bauwerk entwerfen, um Grundsätze der heiligen Mathematik zum Ausdruck zu bringen, oder sollte er mit den Mitteln der Mathematik die Pyramide so
gestalten, dass in ihr ein Kult vollzogen werden konnte, nämlich die Vorbereitung der Auffahrt des toten Königs zu den Sternen?
Vielleicht lässt sich diese Frage besser beantworten, wenn wir eine Analogie aus neuerer Zeit heranziehen. Im hohen Mittelalter (und manchmal auch heute noch) wurden Kirchen mit einem
kreuzförmigen Grundriss angelegt und im allgemeinen nach Osten ausgerichtet. Der Haupteingang lag an der Westseite, am Fuß des Kreuzes, was bedeutete, dass die Gläubigen, welche die Kirche
betraten, sich in östlicher Richtung bewegten, wie Christus bei seiner Auferstehung; Kirchen sind religiöse Monumente, die den Riten der christlichen Religion dienen, Und diesen Erfordernissen
mussten und müssen die Baumeister entsprechen. Dazu bedienen sie sich der Geometrie und der Mathematik, um auf symbolische Art die liturgische Funktion des Kults zum Ausdruck zu bringen. Auch die
einzelnen Bauelemente der Kirche besitzen von jeher eine tiefe symbolische Bedeutung: Die Kirchenkuppel stellt das Himmelsgewölbe dar, der Altar symbolisiert den Kopf des Kreuzes Christi. Wenn
also eine solche Kirche (beispielsweise die Kathedrale von Chartres) Jahrhunderte später von Wissenschaftlern verschiedener Fachgebiete untersucht wird, so lassen sich ihrer Anlage und Ausführung
zweifellos Elemente der «heiligen» Mathematik und der beobachtenden Astronomie entnehmen. Dennoch wäre die Annahme irreführend, der Baumeister habe hauptsächlich den Zweck verfolgt, mit seinem
Bauwerk Grundsätze der Mathematik oder der Astronomie zum Ausdruck zu bringen. Die zutreffende Schlussfolgerung müsste lauten, dass der Architekt sich der symbolischen Mathematik oder der
beobachtenden Astronomie lediglich als eines Mittels bediente, um die liturgische Funktion des Gebäudes auszudrücken.
Dasselbe gilt für die Cheops-Pyramide. Auch hier sind die Prinzipien der geheiligten Geometrie und der beobachtenden Astronomie lediglich Werkzeuge in der Hand des Architekten und sagen nichts
über den Zweck und die Funktion des Monuments aus. Die Aufgabe des Forschers besteht darin, die symbolische Bedeutung eines solchen Entwurfs und seine Verbindung mit der Liturgie des Kults
herauszufinden. Diesem Prinzip folgt auch die Untersuchung der vier Schächte der Großen Pyramide.
Ein Bauauftrag auf der Grundfläche der religiösen Zielsetzung
Wir wissen aus den Pyramidentexten, dass die Sterne
des Nordens ebenso wie die des Südens eine wesentliche Rolle bei den Wiedergeburtsritualen gespielt haben und unmittelbaren Bezug zum Sternenschicksal des verstorbenen Königs hatten. Nach den
bisherigen Untersuchungen ging es dabei um folgende Sternbilder:
a) Der nördliche meridionale Bezirk: die Sterne von Ursa Major, Ursa Minor und Draco. Während der Pyramidenzeit (um 2500 v. Chr.) war der hellste Stern im Sternbild des Drachen, Alpha Draconis,
zugleich der Polarstern.
b) Der südliche meridionale Bezirk: die Sternbilder Orion und Canis Major oder Großer Hund (zu dem auch der Sirius gehörte).
Hierzu zählte außerdem das Sternbild des Taurus (Stier) samt den Hyaden, das ebenfalls von kultischer Bedeutung war.
Die religiösen Riten, die nach dem Tod des Königs vollzogen wurden, waren im wesentlichen die einer Wiedergeburt. Manche haben sie als Osiris-Riten bezeichnet, da der tote König zu einem Osiris
wurde und zum himmlischen Reich dieses Gottes, in das Sternbild des Orion, aufstieg. Zuvor mussten jedoch verschiedene Kulthandlungen vorgenommen werden. Die wichtigste von ihnen war die
sogenannte Mundöffnung, bei der der «Horus» und «seine vier Söhne» dem verstorbenen König mit zeremoniellen Schneidwerkzeugen den Mund öffneten, um ihm die Wiedergeburt zu ermöglichen. Auch diese
Zeremonie hatte einen starken Bezug zu den Sternen, diesmal Öl jedoch zu denen im Umkreis das Polarsterns. Nach gängiger Meinung waren die beiden zur Mundöffnung verwendeten Instrumente nach dem
Bild von Ursa Minor oder Ursa Major geformt. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Rituals war die symbolische Geburt eines neuen Horus (des neuen Königs), der ebenfalls einen Bezug zu den
Sternen hatte, wie sich aus den Pyramidentexten («Horus, der in der Sothis (Sirius) ist» [PT 632 d] ergibt.
Wir dürfen somit den Schluss ziehen, dass der Baumeister der Cheops-Pyramide den Auftrag hatte, bei der Anlage der Wiedergeburtskammern bauliche Elemente vorzusehen, die das wichtige Ritual der
Mundöffnung ebenso ermöglichten wie die Geburt des «Horus, der in der Sothis (Sirius) ist», und schließlich die Auffahrt der Seele in das himmlische Reich des Osiris/Orion. Ich habe an
anderer Stelle dargelegt, dass die beiden südlichen Schächte der Pyramide auf den Oriongürtel und Mal den Sirius, mythologisch gesprochen also auf Osiris und Isis, ausgerichtet wurden. Die beiden
nördlichen Schächte waren auf den Polarstern Alpha Draconis und den Kopf von Ursa Minor, die himmlische Dechsel des Horus orientiert, die auch die «Dechsel des UPUAUT» genannt wird. Unter
Berücksichtigung der Präzession der Erdachse lässt sich errechnen, dass die erwähnten Orientierungen der vier Schächte auf vier verschiedene Sterne mit einem Fehlerspielraum von +25 Jahren
allesamt für den Sternenhimmel des Jahres 2450 v.Chr. gelten.
Werkzeuge und Techniken des Bauentwurfs
Wenn wir die Techniken des Bauentwurfs erörtern, müssen wir auch den umfassenderen historischen Kontext berücksichtigen. Zu jener Zeit (um 2450 v.Chr.) waren die beiden Pyramiden von Dahschur und die in Medum im Auftrag von König Snofru, dem Vater von Cheops, bereits fertiggestellt. Dabei wurden offenbar bereits gewisse Erfahrungen beim Pyramidenbau gesammelt. Wenn wir davon ausgehen dass der Baumeister der Cheops-Pyramide sich beim Entwurf und der Anlage seines Bauwerks grundlegender geometrischer und astronomischer Kenntnisse bediente, dann können wir annehmen, dass diese Kenntnisse auch in den Bau der Pyramiden von Dahschur und Medum eingegangen sind und dass der Architekt überdies eine innere Vorstellung von der Totenstadt Gizeh insgesamt gehabt hat.l8Alle diese Elemente mussten in einem einheitlichen Gesamtplan im Hinblick auf den Bau und die Anlage der Pyramiden in Dahschur und Gizeh und letztlich auf den Bau der Cheops-Pyramide zusammengefasst werden.
Steckbrief der Grossen Pyramide
Auf einer Grundfläche von 5,3 Hektar türmen sich 2,5
Millionen Tonnen Steinblöcke in 201 Gesteinslagen mit einem Gesamtgewicht von 6 Millionen Tonnen. Es wurden mehr Steine verbaut, als jemals in England für den Bau aller Kirchen und Dome zusammen
genommen.
Die ursprüngliche fast fugenlose Verkleidung bestand aus hellem, poliertem Tura-Kalksandstein, der die Eigenschaft besaß, Sonnenlicht in hohem Maße zu reflektieren.
Der Abstand der großen Pyramide vom Erdmittelpunkt ist genau so groß wie ihr Abstand zum Nordpol.
Sie liegt exakt im Zentrum der Festlandmasse der Erde.
Der Flächeninhalt jeder Seite entspricht dem Quadrat ihrer Höhe.
Multipliziert man die Diagonalen ihrer Grundfläche mit 2 (25826,52 Zoll), so erhält man die Anzahl der Jahre, die der Präzession der Äquinoktien entspricht.
Die Höhe der Seitenflächen betrug 184,30 Meter, das entspricht einer zehntel Minute des Breitengrades, auf dem sie steht.
Die Kantenlänge betrug 230,35 Meter. Das entspricht einer achtel Minute des gleichen Breitengrades.
Sie steht in einer vollkommenen Nord / Südausrichtung. Eine minimale Abweichung lässt sich durch die Kontinentalverschiebung erklären.
Ihr Böschungswinkel ist mit 51 Grad 51 Minuten ein sogenannter Pi-Winkel, denn bei diesem Winkel verhält sich die doppelte Höhe zu ihrem Umfang wie der Durchmesser eines Kreises zu seinem
Umfang.
Die Stützsteine über dem ursprünglichen Eingang stehen im Pi-Winkel zueinander.
Die Länge der Königskammer verhält sich zum entsprechenden Umkreis wie 1: Pi.
Addiert man Länge und Höhe der Königskammer und teilt die Summe durch ihre Breite, erhält man die Zahl Pi.
Addiert man Länge und Breite des Sarkophags und teilt diese Summe durch die Höhe, erhält man die Zahl Pi.
Diese Liste ist natürlich bei weitem nicht vollständig, es sind quasi nur die Highlights.
Aus "Pyramiden und die Atlantis-Sintflut-Katastrophe" © 1999 by Torsten Migge
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